Spart ihr noch oder investiert ihr schon? Heute soll es mal wieder um ein etwas anderes Thema gehen, das jedoch ebenfalls mit Nachhaltigkeit zu tun hat. Über Geld zu sprechen, ist hierzulande noch ein Tabuthema und gerade Frauen, die im Alter deutlich häufiger von Armut betroffen sind, trauen sich oftmals nicht an alternative Strategien zur Anlage ihres Geldes. Und zugegeben: die Finanzbranche hat auch für meinen Geschmack häufig etwas Unseriöses an sich, wenn einem das Blaue vom Himmel versprochen wird. Dass Sparen auf dem Sparbuch, Giro- und Tagesgeldkonto mittlerweile nicht mehr durch Zinsen belohnt, sondern ganz im Gegenteil sogar bereits durch Strafzinsen sanktioniert wird, dürfte sich allerdings herumgesprochen haben. Im Jahr 2019 habe ich mich zum ersten Mal mit dem Thema Investieren beschäftigt und finde das Thema seither sehr interessant. Es macht mir Spaß, mich damit auseinanderzusetzen! Zuvor habe ich bereits mehrere Jahre Vollzeit gearbeitet, aber mein Geld nur sporadisch gespart und überwiegend ausgegeben. Angelegt habe ich bis dahin nichts davon. Der YouTube-Kanal von Sarah Nourse, den es mittlerweile leider nicht mehr gibt, brachte mich damals zum Thema Finanzen und ich arbeitete mich nach und nach in Aktien, Fonds, ETFs und Sparverträge ein und fragte mich, warum ich das nicht schon viel früher getan habe. Je früher man mit dem Investieren beginnt, desto mehr profitiert man nämlich vom Zinseszins-Effekt. Und das möchte man unbedingt! Die Zeit ist hierbei nämlich defintiv unser bester Freund (: .
Krisenzeiten wie die Corona-Pandemie oder die aktuellen Kriegshandlungen sind absurderweise der richtige Zeitpunkt, sich mit dem Thema Investieren zu befassen! Klingt makaber, aber wenn die Börse durch negative Weltgeschehnisse am Boden ist, kauft ihr zu günstigen Preisen und werdet hoffentlich vom Aufschwung, der irgendwann wieder stattfindet, profitieren.
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WIE BEGINNT MAN MIT DEM INVESTIEREN? EMPFEHLUNGEN ZUR FINANZIELLEN BILDUNG
Wenn ihr euch zum ersten Mal mit dem Investieren beschäftigt, kann einen die Fülle an Informationen erschlagen. Es gibt so viele Fachbegriffe, von denen man wahrscheinlich noch nie etwas gehört hat und man hat das Gefühl, in diesem Dschungel an Informationen zu versinken. So ging es mir anfangs auch, aber ich kann euch sagen, dass es gar nicht so kompliziert ist, wie es zu Beginn scheint, sein Geld gewinnbringend an der Börse anzulegen. Da ich beim Thema Investieren natürlich nur Laie bin, möchte ich euch die Accounts und Bücher auflisten, die mir sehr geholfen haben, mich ins Thema einzuarbeiten:
- Finanztip YouTube-Kanal + Finanztip-Blog (ganz, ganz große Empfehlung, da faktenbasiert, sehr gut recherchiert, immer hilfreich und unabhängig)
- Aktien für Frauen Instagram + Aktien für Frauen Blog (das kostenlose E-Book bei Newsletter-Anmeldung ist sehr empfehlenswert)
- Fortunalista Instagram + Fortunalista Blog
- Madame Moneypenny Instagram + Madame Moneypenny Blog
- Minimal Frugal YouTube-Kanal
- Buch Finanzielle Intelligenz von Nicolas Lahmer
- Buch Rich Dad Poor Dad von Robert T. Kiyosaki
Darüber hinaus gibt es noch ganz viele weitere Anlaufstellen und vor allem tolle Literatur. Ich bin übrigens kein Fan von den kostenpflichtigen Mentoring-Programmen, die früher oder später die meisten Finanz-Influencer anbieten. Ihr bekommt mit ein wenig Recherche nämlich alle Infos, die ihr für eure finanziellen Entscheidungen benötigt, kostenlos. Wenn ihr über die Eigenvermarktung hinwegsehen könnt, bekommt ihr aber auch bei allen oben genannten Accounts ganz viel kostenlose finanzielle Bildung ;) . Lasst euch davon also nicht abschrecken! Die Finanzbranche hat hier leider meist einen leicht unseriösen Touch, zumindest für meinen Geschmack x) .
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NACHHALTIGE AKTIEN
Nachdem ich mich 2019 in die Materie eingearbeitet habe, wollte ich dann also mit meinen ersten Investments loslegen, aber konventionelle Unternehmen kamen hierbei für mich nicht infrage. Wie auch sonst wollte ich auch bei diesem Thema nachhaltige Alternativen finden. Leider fand ich es gar nicht mal so einfach, tatsächlich nachhaltige oder ethisch vertretbare Aktienunternehmen zu finden, die ich unterstützenswert fand. Die Big Player und Mainstream-Investments, auf die ihr direkt stoßen werdet, wenn ihr euch zum ersten Mal nach Aktien für Beginner umschaut, kamen für mich nicht infrage, auch wenn die Dividenden solcher Unternehmen häufig verlockend sind!
Ich kann euch hiermit keine Anlageberatung bieten und möchte das auch nicht. Ich möchte euch aber gern eine Liste mit Unternehmen aufführen, auf die ich im Zuge meiner Recherche nach potentiell nachhaltigeren Aktiengesellschaften gestoßen bin und die für den nachhaltig orientierten Anleger eventuell interessant sein könnten. Ob diese Aktien jedoch erfolgversprechend sind und zu eurer Anlagestrategie passen, muss immer selbst eingeschätzt, analysiert und bewertet werden! Wie ihr dabei vorgeht und welche unternehmerischen Kennzahlen relevant sind, könnt ihr durch die oben genannten Kanäle erlernen. Die Börse ist ein unvorhersehbares Pflaster und deshalb solltet ihr nicht alles auf eine Karte setzen, sondern euer Geld gut streuen, d.h. nicht nur in eine Branche investieren, sondern in ganz unterschiedliche. Zuvor sollte man aber natürlich immer erst mal verstehen, worin man sein Geld dort investiert. Ich habe übrigens natürlich nicht alle unten genannten Unternehmen im Portfolio, sondern nur einige wenige, die ich nach eigener Analyse für vielversprechend befunden habe. Schaut außerdem immer selbst noch mal kritisch, ob ein Unternehmen mit euren Vorstellungen von Ethik und Nachhaltigkeit einhergeht. Letztendlich kauft ihr mit einer Aktie nämlich einen Teil dieses Unternehmens und finanziert mit eurem Geld die Tätigkeiten dieses Unternehmens.
- AirBnB | Buchungsplattform für private Unterkünfte, kleinere Hotels und Bed and Breakfasts mit Sitz in den USA
- Ballard Power Systems | Brennstoffzellenhersteller mit Sitz in Kanada
- Calida | Faires Modelabel von überwiegend Wäsche und Schlafkleidung mit Sitz in der Schweiz
- Carbios | u. a. Forschung zum Recycling von Kunststoffen mit Sitz in Frankreich
- Cropenergies | Hersteller von u.a. Bioethanol mit Sitz in Deutschland
- Deere | Hersteller von Landwirtschaftstechnik mit Sitz in den USA
- Eat & Beyond | Investor in Anbieter pflanzlicher Fleischalternativen mit Sitz in Kanada
- Encavis | Betreiber von Solarparks und Windkraftanlagen (Strom aus erneuerbaren Energien) mit Sitz in Deutschland
- Etsy | Plattform mit Handgemachtem und Kreativem von kleinen Händlern mit Sitz in den USA
- Fuji Electric | Entwickler effizienter und ressourcenschonender Energietechnik mit Sitz in Japan
- Geberit | Hersteller von Sanitärprodukten mit Sitz in der Schweiz
- Hain Celestial | Hersteller von Bio-Lebensmitteln und Naturprodukten mit Sitz in den USA
- HelloFresh | Kochboxen, die Zutatengenau und mit Rezepten zum Zubereiten nach Hause geliefert werden mit Sitz in Deutschland
- Mayr-Melnhof Karton | Hersteller von Karton und Verpackungen aus Recyclingpapier mit Sitz in Österreich
- Metawater | Wasseraufbereitungsanlagen und weitere Recyclingstrategien mit Sitz in Japan
- Nel ASA | Forschung zur Wasserstofftechnologie mit Sitz in Norwegen
- Nibe | Wärmepumpen-Produzent mit Sitz in Schweden
- Oatly | Anbieter pflanzlicher Milchprodukt-Alternativen mit Sitz in Schweden
- Ökoworld | Anbieter ethisch-ökologischer Fonds mit Sitz in Deutschland
- Pinterest | Social Media Plattform in Form einer digitalen Pinnwand mit Sitz in den USA
- Steico | Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen, vorwiegend Dämmung aus Holzfasern mit Sitz in Deutschland
- The Honest Company | Anbieter naturnaher Kosmetik (Gründerin ist Jessica Alba) mit Sitz in den USA
- Tomra | Hersteller von Leergutrücknahmeautomaten mit Sitz in Norwegen
- Umweltbank | Ethisch-nachhaltige Bank mit Sitz in Deutschland
- Veganz | Pflanzlicher Lebensmittelhersteller mit Sitz in Deutschland
- Waste Management | Abfallwirtschaft und Recycling mit Sitz in den USA
- Weichai | Partner des kanadischen Brennstoffzellenherstellers Ballard Power Systems mit Sitz in China
- Wienerberger | Bauprodukte aus Ton (Ziegel) mit Sitz in Österreich
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WIE FINDE ICH NACHHALTIGE ETFS UND FONDS?
Investitiosbeginnern werden häufig ETFs oder Fonds empfohlen, da das Risiko eines Totalverlustes hier durch die breite Streuung deutlich reduziert wird. Gerade am Anfang kann man dadurch selbst mit weniger Erfahrung und Aufwand bereits an der Börse investieren, was super ist. Denn wie bereits oben erwähnt: je früher ihr beginnt, desto mehr könnt ihr von der Zeit und dem Zinseszins-Effekt profitieren. ETFs sind dabei die kostengünstigere und aktuell sehr beliebte Variante, während Fonds durch Fondsmanager betreut werden, die bezahlt werden wollen, was für laufende Kosten bei dieser Anlageform sorgt. Ich persönlich bevorzuge Einzelaktien, da ich damit gezielter investieren kann und die Rendite im Idealfall deutlich höher ist, besitze aber auch ein paar wenige ETFs und Fonds und habe mit beidem sehr gute Erfahrungen gemacht. Mein Portfolio setzt sich insgesamt aus etwa 75% Einzelaktien und 25% ETFs und Fonds zusammen.
Zum Ausfindigmachen nachhaltiger ETFs und Fonds werden häufig die ESG-Kriterien herangezogen, die Umwelt, Soziales und verantwortungsvolle Unternehmensführung betrachten. Fonds und ETFs, die nach ESG-Kriterien zusammengestellt sind, tragen diesen Zusatz immer im Namen. Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Diese Kriterien zeigen nur an, dass im ETF oder Fonds nur Unternehmen vertreten sind, die nachhaltiger agieren als ihre Branchenkonkurrenten. Das muss jedoch nicht bedeuten, dass diese Unternehmen tatsächlich das sind, was man selbst als nachhaltig bezeichnen würde. Schaut euch hier auf jeden Fall immer die Zusammensetzung der ETFs und Fonds an, um festzustellen, ob Unternehmen darunter sind, die ihr vielleicht lieber nicht unterstützen wollt.
Strenge Vorgaben machen hier beispielsweise Ökoworld oder neuerdings auch die Umweltbank mit ihren hauseigenen Fonds.
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Habt ihr euch schon mal mit euren Finanzen auseinandergesetzt? Und konntet ihr bereits Börsenerfahrung sammeln? Falls ihr noch weitere Aktiengesellschaften kennt, die nachhaltig agieren und an der Börse gehandelt werden, teilt sie doch gern in den Kommentaren (: .
Ich staune, dass ich da AirBnB in der Liste finde. Das habe ich noch nie mit Nachhaltigkeit in Verbindung gebracht, eher im Gegenteil (Dass es Wohnraum raubt usw., man kennt ja die ganze Kritik). Es gibt übrigens aber auch eine "grüne" Version davon. Da würde ich wenn schon, dann diese empfehlen.
AntwortenLöschenhttps://www.vegvisits.com/
LöschenLiebe Christina,
Löschenje nachdem wie man die eigenen Kriterien für Nachhaltigkeit definiert, kann man AirBnB als eine nachhaltigere Version zum klassischen All-Inclusive Clubhotel-Urlaub sehen (wobei das natürlich auch von Hotel zu Hotel unterschiedlich sein kann) oder eben wie du es beschreibst als Problematik bezüglich Wohnraum. Ich habe es bewusst in diese Liste reingenommen, da ich denke, dass viele Leser AirBnB gegenüber positiv stehen und damit etwas alternativeren Urlaub machen. Deshalb der Hinweis, dass man auf jeden Fall für sich selbst prüfen sollte, ob die Unternehmen persönlich ethisch vertretbar sind.
Die grüne Alternative kannte ich noch gar nicht! Danke für's Teilen (: .
Viele liebe Grüße
Theresa