Vor genau einem Jahr begann ich, meine Haare nur noch mit
Wasser zu waschen. Zuvor hatte ich Vieles zum Thema gelesen und gehört und war
fasziniert von dem Gedanken, meine Haare nur noch mit Wasser waschen zu können,
was gleichzeitig meiner Kopfhaut gut tun würde und sie von übermäßiger
Talgproduktion abbringen würde. Nun, ganz so einfach war es dann nicht und auch
die oft beschriebenen 8 Wochen Umstellungszeit wurden bei mir eher zu 8
Monaten, wenn ich ehrlich bin. Meine ersten beiden Updates findet ihr
hier nach 6 Wochen und
hier nach 8 Monaten. Nichtsdestotrotz bin ich dabei geblieben und kann mir auch
nach einem Jahr nicht vorstellen, wieder auf schäumende Haar-Reinigungsprodukte
zurückzukommen. Heute soll es daher mal wieder ein Update mit aktuellen
Haarfotos zur Water Only Haarwäsche geben (: .
WO-HAARWÄSCHE NACH EINEM JAHR
Im Prinzip hat sich der Vorgang des Waschens verglichen mit meinem Update nach
8 Monaten nicht grundlegend geändert. Ich kämme meine Haare vor dem Waschen
ausgiebig und massiere auch meine Kopfhaut schon vor dem Waschen, so als würde ich
sie „trocken waschen“. Zum Bürsten hat sich Weihnachten ein neues Tool in Form
der veganen Haarpflegebürste mit Sisalborsten von Kostkamm dazugesellt, ein
Geschenk meiner Mutter. Die Bürste eignet sich zum Verteilen des Sebums von der
Kopfhaut bis in die Spitzen gut, allerdings kann ich sie, wie auch schon meine
Sisalbürste zuvor, nicht allein zum Kämmen meiner langen Wellen/Locken
verwenden. Zum groben Kämmen nehme ich daher sehr gern meine Holzbürste von Tek
und die Sisalbürste von Kostkamm nutze ich danach strähnchenweise. Gewaschen
wird noch immer über Kopf, erst mit warmem Wasser, dann mit kalten, danach
wieder mit warmem Wasser und anschließend folgt eine kalte saure Rinse mit
verdünntem Apfelessig, die ich zum Schluss noch ganz kurz mit kaltem Wasser
ausspüle. Mehr zu diesem Vorgang habe ich
in meinem Update nach 8 Monaten Water Only geschrieben. Mittlerweile nutze ich
allerdings kein Parfümöl mehr in meiner Rinse, sondern sprühe mein ohnehin
genutztes Parfüm in die Haare, wenn sie trocken sind. Eines hat sich außerdem
geändert: ich wasche nun tatsächlich, wie ich es auch schon vor der
WO-Haarwäsche gehandhabt habe, nur noch einmal wöchentlich meine Haare.
Allerdings kann ich nicht unbedingt behaupten, dass sie nun nicht mehr fetten.
DER ZERPLATZTE TRAUM NICHT MEHR NACHFETTENDEN HAARANSATZES
Okay, ich hatte diese romantische Vorstellung, dass meine Kopfhaut dank Water
Only nicht mehr so viel Talg produzieren würde, sondern sich selbst so gut
regulieren könnte, dass immer nur ausreichend Talg zur Pflege der Kopfhaut
produziert wird und bei zu viel Talg diese Produktion von der Kopfhaut
eingestellt wird, sodass der Ansatz nur bis zu einem gewissen Grad fettig
werden
kann. Nun, das ist nicht ganz der Fall und anders als viele andere
WO-Anwenderinnen berichten, fettet meine Kopfhaut auch nach einem Jahr
WO-Haarwäsche noch munter vor sich hin, sodass meine Haare nach einer Woche
ohne Haarwäsche schon wieder ziemlich fettig sind. Aber: das Sebum hat sich
verändert, ist nicht mehr so hartnäckig und fühlt sich auch nicht mehr so
belegt an, sondern eher nach gut gepflegten Haaren. Das hilft dem Aussehen der
Haare nach einer Woche ohne Wäsche leider auch nicht weiter, allerdings lässt
sich das Sebum super auswaschen, sodass die Haare nur mit Wasser trotz sehr
fettigem Ansatz sauber werden! Außerdem riechen meine Haare nun nie mehr
ungewaschen, egal wie fettig der Ansatz zu sein scheint. Ich hatte anfangs
einige Male das Problem des „ungewaschenen Haargeruchs“, wobei sich das bei mir
glücklicherweise in Grenzen hielt und vermutlich niemand außer mir selbst
mitbekam. Das Problem lässt sich meiner Meinung nur mit einer Reinigungswäsche
nach ein paar Monaten WO lösen. Mehr dazu hatte ich
hier
bereits geschrieben. Ich habe meine Haare in diesem einen Jahr WO insgesamt
drei Mal mit dem Elia Sahil Pulver gewaschen, wobei zwei Wäschen damit direkt
hintereinander waren und die letzte irgendwann im Oktober 2017.
WARUM ICH WATER ONLY DENNOCH SO LIEBE UND MIR NICHTS ANDERES AUF DEN KOPF KOMMT
Der eigentliche Grund für die Water Only Haarwäsche war in meinem Fall, dass
meine trockene, stark schuppende Kopfhaut endlich ausbalanciert wird, die
Schuppen verschwinden und meine Kopfhaut nach dem Waschen endlich mal nicht
mehr juckt. Und das hat WO tatsächlich innerhalb weniger Wochen geschafft. Kein
anderes mildes Haarwaschmittel, zum Beispiel Lavaerde oder andere Erden, haben
das zuvor geschafft. Außerdem habe ich mir gepflegtere Haarlängen, stärker
definierte Locken und weniger Frizz gewünscht und auch das wurde dank Water
Only Wirklichkeit. Meine Haare sind noch immer nicht perfekt. Sie liegen nicht
jeden Tag super, ich habe viele Bad Hair Days, aber die hatte ich auch vor
Water Only und ich würde behaupten, dass sie mit WO weniger wurden
beziehungsweise besser zu handhaben sind. Aber endlich keine Schuppen nach der
Haarwäsche und keine spannende Kopfhaut mehr, das ist es eigentlich, was für
mich den größten Vorteil von WO ausmacht! Außerdem sind meine Haare nicht mehr
so trocken und sehen dadurch auch in den Längen deutlich gepflegter, dicker und
schöner aus. Auf den Fotos seht ihr meine Haare einmal im ausgekämmten und
einmal im lockigeren Zustand an unterschiedlichen Tagen, jedoch immer etwa 2
Tage nach der letzten WO Wäsche.
WIE ICH WATER ONLY UND FRISEURBESUCHE IN EINKLANG BRINGE
Das könnte wohl für viele Frauen zum Problem werden. Ich schneide mir jedoch
bereits seit vielen Jahren meine Haare selbst und war so bisher noch nicht beim
Friseur, seitdem ich meine Haare ausschließlich mit Wasser wasche. Ich nutze
dafür übrigens die Technik, die in
diesem Video gezeigt
wird. Den letzten Haarschnitt habe ich vor Weihnachten gemacht und dabei habe
ich ordentlich gekürzt, mag diese Länge aber sehr gern. Ich habe den Eindruck,
dass meine Haare seit WO schneller wachsen, aber vielleicht ist das auch
Einbildung. Wenn ich jedoch mal wieder zum Friseur gehen würde, würde ich
entweder meine Haare ganz normal waschen lassen (auf dieses eine Mal kommt es
dann nicht an) oder meine Haare zuvor waschen und dann nur noch nass machen
lassen.
ZUSÄTZLICH VERWENDETE PRODUKTE UND TOOLS
Neben dem bereits erwähnten Apfelessig nutze ich nur noch ein Produkt als
Leave-In nach der Haarwäsche zur zusätzlichen Pflege meiner Haarlängen. Da
probiere ich immer mal etwas anderes aus, was ich gerade da habe, von
zweckentfremdeter Reinigungsmilch über Öle und Buttern, tatsächliche Leave-Ins oder
Körpercremes war schon alles dabei. Momentan nutze ich sehr gern eine Probe des
Cremekampagne Haarfluids, die ich mir bestellt habe. Sie ist recht leicht,
beschwert meine Haare dadurch nicht, pflegt aber wirklich schön. Gefällt mir!
Mehr Produkte brauche ich nicht mehr, allerdings habe ich noch das Elia Sahil
Amla Pulver im Schrank, das ich bei Bedarf auch für eine Zwischenwäsche
verwenden würde. Außerdem nutze ich momentan zum Kämmen meiner Haare die
bereits erwähnte Holzbürste von Tek in Kombination mit meiner neuen Sisalbürste
von Kostkamm. Zum Stylen nutze ich den Toupierkamm von Kostkamm (ebenfalls
Geschenk meiner Mama <3 ) und keinerlei Produkte, da die Haare gut die Form
halten. Zum Reinigen meiner Bürsten ist der Bürstenreiniger von Rossmann Gold
wert, weshalb er es auch in
meine Jahresfavoriten 2017 geschafft hat (: . Dazu nutze ich noch ausrangierte
Shampoos oder auch Seife. Etwas paradox, zwar nicht die Haare mit Shampoo, aber
dafür die Bürsten damit zu waschen, aber die Bürsten werden nun nach einem Jahr
WO auch nicht mehr so dreckig wie noch zu beginn. Und das war es auch an Tools
und Produkten, die für meine Water Only Haarwäsche nötig sind. Bei weichem
Wasser kann man sicher auch auf den Apfelessig verzichten und wer eine
Wildschweinborstenbürste verwendet, benötigt sicher auch keine zweite Bürste.
Ich liebe diese kleine Auswahl an benötigten Haarpflegeutensilien, insbesondere
auch für das Reisen (: .
Am liebsten benutze ich die Tangle Teezer Haarbürste und wasche mir meine Haare mit dem L´Oréal Professionnel PRO Classics Color Shampoo. :-) Dein Beitrag ist wirklich sehr interessant. :-)
AntwortenLöschenLG
Anna
Hallo Anna,
Löschenden Tangle Teezer nutze ich auch ganz gern, allerdings eher zur Kopfmassage (: .
Liebe Grüße.
Gerade habe ich noch an Dich gedacht und Deinen älteren Artikel verlinkt. Das Thema W/O finde ich wegen meiner spannenden und juckenden Kopfhaut immer wieder interessant. Aber irgendwie auch nicht so recht vorstellbar. Wie Du schreibst; die Haut ist nicht in der Lage zu lernen. Bei mir tritt das Problem trockene Kopfhaut im Winter auf; die "Störung" vor allem durch zu trockene Innenluft - Kälte aussen bedingt. Mein Problem ist ja gerade, dass sie eben auch nicht genug fettet. Es fehlen Feuchtigkeit und Fett, ob da die Reinigung wirklich so einen weitreichenden Effekt hat? Andererseits habe ich so meine Schwierigkeiten mit Tensiden; da wäre das natürlich toll. Und irgendwie klingt es so einleuchtend...hach...ich werde jetzt erst mal mit Alternativen experimentieren und dann mal gucken...
AntwortenLöschenLiebe Sandra,
Löschenvielen lieben Dank erst mal fürs Verlinken! Ich werde gleich mal bei dir vorbeischauen *hehe*.
Also die Kopfhaut und damit einhergehend auch die Sebumproduktion verändert sich schon, dadurch dass die Kopfhaut ja generell gepflegter ist als wenn sie mit Tensiden ständig entfettet wird. Meine Kopfhaut produziert auch nicht so viel Talg, aber es reicht für WO dennoch so gut aus, dass die Schuppen und Spannungsgefühle verschwunden sind. Zu Beginn von WO schuppte meine Kopfahut noch ziemlich bzw. ließen sich die vorhandenen Schuppen einfach nicht gut ausspülen und immer neue kamen nach. Mitterweile habe ich nur nach ein paar Tagen mal kleinere Schuppen in den Haaren, die aber auch aus der Umgebung sein können, einfach weil die Haare nicht frisch gewaschen, sondern schon ein paar Tage alt sind. Ich denke aber, dass das normal ist, wenn man die Haare eben nicht jeden Tag wäscht und sie lassen sich einfach ausbürsten und so auch "reinigen". Früher dagegen hatte ich direkt nach dem Waschen schon richtige Schuppen"herde" auf der gesamten Kopfhaut, die jetzt komplett weg sind!
Für meine Längen reicht die Pflege der Kopfhaut bei mir aber auch nicht aus. Da pflege ich dann einfach zusätzlich (: .
Ich wünsche dir auf jeden Fall viel Freude beim Experimentieren!
Ganz liebe Grüße (: .
Respekt davor, dass du es so durchgezogen hast - ich könnte das nicht. Will es wohl aber auch nicht, weil ich so dünne Haare habe, dass sich ein fettiger Ansatz sofort bemerkbar machen würde. Für mein Gewissen nutze ich aber nur NK-Produkte - besser als gar nichts ;-)
AntwortenLöschenLiebe Sonja,
Löschenglatte, eher dünnere Haare sind in der Umstellungsphase wahrscheinlich eher schlechter dran, aber auf Dauer gesehen kann WO da zum Beispiel mehr Volumen zaubern, wo sonst eher weniger ist (: .
Aber ich kann ehr gut nachvollziehen, dass diese Waschmethode nichts für jeden ist! So lange man auch keine Probleme mit herkömmlichen Waschmethoden hat, ist das Bedürfnis vermutlich auch kleiner.
Ganz liebe Grüße (: .
Wow, 1 Jahr, das Ding so durch zuziehen. Chapeau ! Hast aber sehr schönes Haar.
AntwortenLöschenLiebe Sibylle,
Löschenvielen Dank für deine lieben Worte (: .
Liebe Grüße.
Toller Beitrag! (Der beste den ich bisher über WO gefunden habe und dann auch noch in Deutsch) Durch dich habe ich nochmal einen Anstoss bekommen. Danke! :) Ich wusch meine Haare schon über ein Jahr nur mit Roggenmehl oder indischen Kräutern. Jetzt habe ich mich nochmal an WO herangewagt und siehe da die Haare werden komplett sauber und fettfrei nur mit Wasser und Zwischenrinse mit Apfelessig! Wow! Bin begeistert! :) Wahrscheinlich hat sich meine Kopfhaut im letzten Jahr mit no poo schon prima umgestellt und angewöhnt. Mal sehen wie es weiter geht, aber die letzten Wäschen mit nur Wasser waren erfolgreich :) In die Spitzen gebe ich zur Zeit immer ein wenig Öl nach dem Waschen. Bin da aber noch nicht zu 100% zufrieden. Kannst du da auch mal einen Eintrag machen, was du alles nutzt und schon ausprobiert hast? Ich fände das mega interessant! :)
AntwortenLöschenLiebe Grüsse Veronique
Liebe Veronique,
Löschenvielen Dank für deine lieben Worte <3 .
Schön, dass es bei dir nun funktioniert und du genau so schöne Erfolge nur mit Apfelessig erzielst!
Meine Erfahrungen mit Öl waren auch nicht so zufriedenstellend wie mit einem cremigen Produkt, aber am besten hat bisher für mich Brokkolisamenöl funktioniert. Kokosöl ist mir zu leicht bzw. fettet eher als dass es pflegt, Jojobaöl ging ganz gut und etwas anderes habe ich bisher nicht probiert. Ich könnte mir noch Aprikosenkernöl oder Rizinusöl gut vorstellen. Falls ich mich auch mal wieder an Öle heranwage mache ich aber dazu auch gern noch einen Beitrag (: .
Liebe Grüße.