Momentan scheint das Ausmist-Fieber umzugehen, das auch mich
wieder mal gepackt hat. Generell habe ich mich schon immer recht schnell von
vielen unnützen Dingen trennen können, insbesondere nach dem Lesen des Buches
„Magic Cleaning“ von Marie Kondo. Wie oft ich dieses Buch schon empfohlen habe
x) . Bei der lieben
Phine
könnt ihr euch in die Kernaussagen des Buches hineinlesen und findet auch noch
weitere Lese- und Videotipps zum minimalistischen Lebensstil.
Ich möchte aber gleich vorweg sagen: ich bin kein Minimalist und setzte mir das
auch nicht zum Ziel. Ich denke, dass für jeden Menschen Dinge eine andere
Bedeutung haben und deshalb jeder für sich selbst entscheiden muss wie viel er
selbst besitzen möchte. Aber nicht umsonst heißt es „Besitz verpflichtet“ und
so fühle ich mich von zu vielen Dingen erdrückt. Mein Ziel ist es nur noch
Dinge zu besitzen, die ich wirklich mag und nutze, mich einfach mit Dingen
umgeben, die mein Leben wahrhaftig bereichern. Dennoch habe ich (als
Beautybloggerin) natürlich trotz Ausmistaktion überdurchschnittlich viele
Kosmetikprodukte, einfach weil es mein Hobby ist, das mir sehr viel Freude
bereitet (: . Zu viele Kosmetikprodukte aber können diese Freude sehr schnell
in Stress und ein Gefühl der Verpflichtung verwandeln, wie es
Karin kürzlich sehr
persönlich beschrieben hat. Und so wurde es pünktlich zum Umzug Zeit mir mal
wieder meine gesamte Produktpalette vorzunehmen und zu überlegen: möchte ich
wirklich meine Zeit (und Gedanken) in dieses oder jenes Produkt investieren?
WIE ENTSCHEIDE ICH, OB ICH EIN PRODUKT BEHALTE ODER NICHT?
Zuallererst hilft es mir ungemein, wenn ich wirklich das ganze Ausmaß meiner
Produktsammlung vor mir sehe. Deshalb habe ich meine gesamten Bestände
buchstäblich vor mir auf dem Boden ausgebreitet und nach Produktkategorien
sortiert. Danach bin ich jede Kategorie einzeln durchgegangen und habe mich
ernsthaft gefragt wie groß die Wahrscheinlich ist, dass ich die vorhandene
Anzahl an Produkten in naher Zukunft benutzen und letztendlich leeren kann.
Meist war die Wahrscheinlichkeit nicht sonderlich groß x) . Und so wurden
konsequent die Produkte aussortiert, zu denen ich aus irgendwelchen Gründen
nicht so häufig greife wie zu anderen, z.B. weil ich Geruch oder Konsistenz
nicht mag oder weil ich einfach bereits ein oder mehrere Produkte dieser
Kategorie besitze, die ich ständig nutzen möchte. Gerade dort fällt es mir
nicht leicht wirklich ehrlich zu sein, aber ich bin eigentlich ein ziemlich
„eingefahrener Kosmetiknutzer“ und weiß, was ich gern trage und was ich
eigentlich nicht wirklich brauche und wozu ich daher selten greife. Beispielsweise
mag ich sehr gern all-in-one-Produkte, die es mir erlauben aus vier Schichten
eine zu machen wie beispielsweise BB Creams mit integriertem Lichtschutz. Das
spart Zeit und Platz im Schrank. Daher versuche ich mich zukünftig nicht mehr
von der hundertsten Tagescreme verführen zu lassen, die ich gar nicht so
schnell leeren kann wie es etwas Neues auf dem Markt gibt, das eventuell noch
interessanter ist.
Sobald nur eine winzige Kleinigkeit gegen ein Produkt sprach habe ich versucht
mich von diesem zu trennen, so lange es Produkte der Kategorie gab, die ich
lieber mochte. Dabei war ich bei den pflegenden Produkten deutlich strenger als
im dekorativen Bereich, weil ich dort schon gern etwas Auswahl habe. Sehr stolz
war ich dann allerdings, als meine gesamten dekorativen Lieblinge Platz in zwei
„Besteckkästen“ fanden (passgenau), die ich zur Aufbewahrung in meinem
Schminktisch nutze. Das ist verglichen mit anderen Frauen vermutlich immer noch
sehr viel, aber so fühle ich mich momentan sehr wohl damit (: .
WIE KANN ICH DIE VERBLEIBENDEN PRODUKTE AM BESTEN NUTZEN?
Eigentlich peinlich, aber ich bin so ein Perfektionist, dass ich die
Umverpackungen der Produkte, die meist ja auch sehr schön gestaltet sind, nicht
wegwerfen konnte. Für Fotos behielt ich sie, manchmal sogar noch, nachdem das
eigentliche Produkt bereits geleert war. Und auch leere Verpackungen, die ja
irgendwann mal für DIYs gut sein könnten, verstopften meine Schubläden. Aber
mal ehrlich: wie oft werde ich mir einen Reinigungsschaum selbst mischen? Und
wie oft werde ich mir etwas in einem Lidschatten-Probedöschen mischen?
Zumindest nicht oft genug, um haufenweise leere Döschen zu rechtfertigen. Produkte,
die sich noch immer in Umverpackungen befinden, nutze ich weniger häufig, weil
es umständlicher ist ein Produkt vor jeder Nutzung erst auszupacken. Deshalb
habe ich zuallererst radikal alle Umverpackungen entsorgt. Zukünftig möchte ich
auch Produkten beim Neukauf Vorrang lassen, die keinerlei Umverpackung
besitzen, sodass ich dort einfach weniger Müll produziere und gar nicht erst in
die Versuchung komme schöne Verpackungen zu horten.
Die Organisation meiner dekorativen Produkte in Besteckkästen macht meine
Produktauswahl außerdem sehr übersichtlich für mich, da sich keine Produkte
unter anderen verstecken und die Produktkategorien geordnet sind. Das Pressen
meiner losen Lidschatten und Zusammenstellen in eigenen Lidschattenpaletten,
wie ich es euch
hier
gezeigt habe, hat mir auch sehr bei der Organisation geholfen. Ich greife im
Alltag einfach häufiger zu gepressten Lidschatten als zu Pigmenten.
Auch die pflegenden Produkte habe ich nach Kategorien sortiert und teilweise in
offenen Kisten zusammenhängend gelagert. So weiß ich immer ganz genau wie viele
Produkte einer Kategorie ich besitze und kaufe nicht aus Versehen Neues, bevor
meine Bestände geleert sind. Einen Tipp von
Jenni beherzige ich übrigens noch immer:
immer erst dann ein neues Produkt öffnen, wenn das alte geleert ist. Nun, es
klappt nicht immer, hilft aber ungemein nicht 5 parallel geöffnete Produkte
einer Kategorie zu haben, die unter Umständen allesamt schlecht werden, bevor
man sie leeren konnte.
UND WOHIN MIT DEN GANZEN AUSSORTIERTEN PRODUKTEN?
Das Aussortieren von Produkten fällt mir meist nicht so schwer, allerdings
würde ich niemals ein Produkt in den Müll schmeißen, das sich noch verwenden
ließe und für das man irgendwann einmal eventuell etwas mehr Geld ausgegeben
hat. Für mich ist das ganz und gar nicht nachhaltig, wo jemand anderes sich
über dieses Produkt vielleicht freuen würde, während wir vor lauter Überfluss
gar nicht mehr wissen wohin damit. Aus diesem Grund brauche ich immer einen
Plan für alle aussortierten Produkte. Immerhin geht es uns so gut, dass wir uns
überhaupt um solche Dinge Gedanken machen können und von zu vielen Produkten
„erdrückt werden“, während es ganz andere Probleme auf der Welt gibt. Spenden
kann man (geöffnete) Kosmetikartikel soweit ich weiß nicht und vermutlich
bräuchten bedürftige Menschen auch eher anderes als Lidschatten und Foundation.
Einige Produkte lassen sich aber auf Plattformen wie Kleiderkreisel noch sehr gut
verkaufen, vor allem ungeöffnete. Zumindest nach meiner Umstellung auf
Naturkosmetik bin ich dort sehr viele konventionelle Produkte losgeworden.
Naturkosmetikspezifischer wird es beispielsweise in Facebook-Gruppen wie der
Naturkosmetikbörse. Ich selbst habe dort noch nichts verkauft, andere aber
scheinen dort aussortierte Produkte ganz gut loszuwerden. Auch auf instagram
kann man unter dem Hashtag #instasale einiges verkaufen. Das Verkaufen geöffneter
Produkte klappt allerdings am besten bei teureren Produkten und man darf nicht
zu viel davon erwarten. Für den eigenen Geldbeutel und das Kosmetik-Gewissen
ist diese Variante allerdings ganz gut, da man dann nicht das Gefühl hat man
hätte Unmengen Geld zum Fenster rausgeworfen. Günstigere Produkte lassen sich dagegen
besser verschenken. Wenn Familie und Freunde nichts mehr davon möchten kann man
ebenfalls auf Kleiderkreisel Päckchen zum Verschenken anbieten. Dabei übernimmt
der Beschenkte dann die Versandkosten, womit ich sehr gute Erfahrungen gemacht
habe. Dadurch wird man viele Produkte sehr schnell los.
WIE KANN ICH KÜNFTIG BEWUSSTER KONSUMIEREN?
Schon seit einer gefühlten Ewigkeit wünsche ich mir eine kleine Auswahl mit
multifunktionalen Produkten, kann aber als Beautybloggerin dem Kaufreiz nicht
oft standhalten. Besonders Rabattaktionen sorgen regelmäßig für Schnappatmung
und den unbändigen Drang bei mir alle Produkte meiner Wunschlisten in den
Warenkorb zu packen. Im Zuge meiner Ausmistaktion habe ich nun eine Art
Inventurliste mit all meinen Produkten erstellt. Das war vielleicht Augen
öffnend sage ich euch. Ja, ich bin ein Listenfreak und finde es toll, dass ich
nun all meine Produkte schwarz auf weiß vor mir habe und sehe welche bereits
geöffnet sind, welche nicht und ob ein Neukauf Sinn machen würde oder mehr als
unvernünftig wäre. Vor jedem Online-Neukauf (das sind die schlimmsten bei mir)
nehme ich mir nun vor erst einmal in meine Liste zu schauen, die ohnehin auf
meinem PC gespeichert ist. Ich könnte auch Stunden damit zubringen mir zu
überlegen welches Produkt meiner Liste ich denn nun als nächstes aufmachen und
benutzen werde, wenn das derzeit genutzte sich dem Ende neigt und in welcher
Pflegekombination es sich am besten machen würde x) . An alle Verrückten: bitte
sagt mir, dass ich damit nicht alleine bin x) . Wem geht es noch so?
Ich hoffe, dass euch das Thema „Ausmisten“ noch nicht auf den Keks geht und ich
euch eventuell ein paar Anregungen geben konnte (: . Wie zufrieden seid ihr mit
der Anzahl eurer Kosmetikartikel? Nutzt ihr alles oder fühlt ihr euch auch
manchmal erdrückt, wenn ihr eure Schubladen öffnet? Und habt ihr Marie Kondo
gelesen (: ?
Liebe Theresa,
AntwortenLöschenein wirklich toller Bericht! Genervt bin ich noch nicht, denn es regt mich ebenfalls an, meinen Konsum zu hinterfragen. Und auch fühlt sich jeder mit anderen Dingen glücklich. Ich umgebe mich ganz gern mit schönen, vl auch manchmal unnützen Dingen, die mir aber etwas bedeuten.
Ich finde auch Deine Einschätzung ganz, ganz wichtig, die du machst: Wir haben den Luxus uns über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen. Anderen geht es nicht so gut und vl schätzt man auch dadurch einmal mehr, wie gut es einem eigentlich geht.
Mit Deiner Mail diese Woche hast Du mich auch zum Aussortieren ein bisschen ermuntert: Ich mache es schon lange so, dass ich aus jeder Produktkategorie nur ein, maximal zwei Produkte in der Pflege (z.B. 1 Reinigungsmilch, 1 Hydrolat, 2 Gesichtsöle) nutze. Auch weil meine Haut so ein Product-Hopping nicht so dolle findet. Bei Make-up und Co halte ich es ähnlich wie Du.
Jedenfalls habe ich gestern aus Deiner Ermunterung heraus einen kleinen Blogsale versucht – obwohl Sale zuviel gesagt ist, denn das meiste verschenke ich. Hast Du damit schon Erfahrung gemacht?
Grünste Grüße
Liebe Kathleen,
Löschenich finde wichtig, dass jeder sich mit seinem Besitz wohlfühlt. Wenn man gern etwas mehr hat, vielleicht viele Erinnerungsstücke, und sich daran erfreut, ist das doch Sinn der Sache (: .
Ich bin gespannt wie dein Blogsale läuft (: . Ich wünsche dir ganz viel Erfolg damit. Melde dich gern deshalb zurück, vielleicht würde ich das auch mal probieren (: . Ganz liebe Grüße.
Ach, ich lese solche Beiträge sehr sehr gerne, ich bin auch im permanenten Ausmist- und Umräum Fieber :D Schmunzeln musste ich beim Foto mit den Umverpackungen, schön, dass ich nicht die Einzige bin. Ich habe mich auch erst kürzlich von einem ganzen Haufen solcher hübschen aber völlig unnützen Verpackungen befreit :D
AntwortenLöschenMarie Kondo habe ich zwar gelesen, aber ehrlich gesagt konnte ich nicht so viel "neues" mitnehmen und war ziemlich genervt ständig zu lesen, dass man alles radikal wegschmeißen soll. Verkaufen, Verschenken, Spenden es gibt so viele Möglichkeiten...
Kosmetik habe ich auch erst aussortiert und werde das jetzt in einer FB Gruppe als Wanderpaket auf die Reise schicken. Meine Mädels sind (leider) nicht so Kosmetik begeistert wie ich und somit fällt verschenken weg.
Prinzipiell liebe ich die Auswahl, aber gerade wenn man öfter umräumt merkt man schnell was dann doch nicht oft genug benutzt wird. Und weil das MHD bei NK ja auch nicht so lange hält sortiere ich dann lieber aus -wäre ja schade drum!
Liebe Grüße
PS: In meiner ganz speziellen Schminki Exeltabelle führe ich seit 2014 jeden Neukauf auf und streiche Aufgebrauchtes. Akribisch. Ha, ich bin auch irre :D
Vielen Dank für dein liebes Feedback (: . Die Wegschmeiß-Lösung von Marie Kondo habe ich einfach gekonnt überlesen und für mich selbst mit "umnutzen und weitergeben" ersetzt x) .
LöschenAwwwww, danke für dein Schminki-Nerd-Geständnis, jetzt komme ich mir wenigstens nicht mehr so allein damit vor x))) .
FB-Wanderpakete sind auch eine gute Idee. Wir sollten unsere eigene Plattform zum NK-Tausch und NK-Verschenken/NK-Verkaufen gründen (: .
Ganz liebe Grüße <3 .
Hey Theresa,
AntwortenLöschenich finde es immer toll, wenn man sich Gedanken über seinen Konsum macht. Dass das bei jedem etwas anders aussieht ist doch klar!
Mein Problem beim Aussortieren ist auch immer das wohin damit... Bei Kosmetik funktioniere ich vieles einfach um, da wird das Waschgel zur Handseife, die Gesichtscreme zur Bodylotion oder zur Fußcreme. Das funktioniert zum Teil ganz gut, nur meine Füße pflege ich wohl einfach zu wenig :-D
Bücher bringe ich in die Bücherei, aber gerade Kleidung finde ich sehr schwer los zu werden. Kleiderkreisel bringt bei mir nicht wirklich Erfolg und dann stapelt es sich zuhause doch wieder...
Liebe Grüße
Jenny
Liebe Jenny,
Löschenvieles wird auch bei mir umfunktioniert: Shampoo zu Handseife oder Waschmittel, Creme für die Füße...da ist alles dabei (: .
Aber einiges, was vllt. noch fast voll oder sogar ungenutzt ist, weil man es sich nicht selbst gekauft hat, ist dann doch bei jemand anderem besser aufgehoben.
Bücher habe ich teilweise verkauft (z.B. bei momox und regalfrei), viele habe ich in so ein Bücher-Tauschregal in meiner Stadt gegeben, wo sie bereits am nächsten Tag alle weg waren (: . Kleidung habe ich auch schon bei Kleiderkreisel verkauft, aber das meiste gebe ich in die Altkleidersammlung. Bei momox z.B. kann man seine Kleidung auch zu einem Festpreis verkaufen, das fand ich auch noch ganz interessant.
Ganz liebe Grüße (: .