Gemeinsam mit der Tatsachenbegeisterten (aka Laura) des hautTatsachen Blogs habe ich mich über Alkohole in Kosmetika informiert. Während die Tatsachenbegeisterte euch das Thema grafisch näherbringen möchte habe ich mich in Textform mit dem Thema auseinandergesetzt.
Auf hautTatsachen findet ihr hier meine Einführung in das Thema Alkohole, in der ich euch die einzelnen Decknamen vorstelle, unter denen sich Alkohol in unserer Kosmetik verstecken kann. Unter der Grafik der Tatsachenbegeisterten stelle ich euch außerdem mögliche Alternativen zum Inhaltsstoff Alkohol vor.
Aber nun zur grafischen Darstellung der Tatsachenbegeisterten:
Alkohol an sich ist kein schlechter Inhaltsstoff. Wichtig ist, dass er nicht hochkonzentriert enthalten ist. Da Alkohol ein geringes allergenes Potential besitzt ist er bei sensibler Haut beispielsweise ätherischen Ölen vorzuziehen, die deutlich öfter Allergien auslösen können.
Selbst sehr trockene Haut kann Produkte mit enthaltenem Alcohol nutzen, da die Konzentration meist so gering ist, dass keine austrocknende Wirkung festzustellen ist. Erst ab einer Konzentration von über 20% hat Alkohol einen signifikanten Einfluss auf die Haut. Alles unter dieser Konzentration kann sogar bei Entzündungen wie Hautunreinheiten hilfreich sein.
Produkte mit Alcohol denat. sollten jedoch vermieden werden, da die dafür verwendeten Phthalate als krebserregend gelten.
Auf Glycerin muss nicht zwangsläufig verzichtet werden, auch wenn dieses durch seine wasserbindenden Eigenschaften dem Körper sogar Wasser entziehen kann, wenn die Luftfeuchtigkeit der Umgebung gering ist. Man sollte nur darauf achten, dass mehr Fett als Glycerin enthalten ist, sodass dieses dem Körper nicht viel Wasser entziehen kann.
Obwohl Alkohole ein geringes allergenes Potential aufweisen treten dennoch bei einigen Personen Unverträglichkeiten in Verbindung mit Alkoholen auf. Ausnahmen bestätigen immerhin die Regel, nicht wahr? In diesem Fall müssen Alternativen für den Inhaltsstoff Alkohol in Kosmetika gefunden werden.
Alternativen für kurzkettige Alkohole
Um auf Alkohol als Konservierungsmittel verzichten zu können ist es von Vorteil, dass das Produkt kein Wasser enthält, da Wasser als Nährboden für Keime und Bakterien agiert. Außerdem können intelligente Verpackungen dafür sorgen, dass keine Keime in das Produkt gelangen.
Neben Alkohol weisen auch ätherische Öle konservierende Eigenschaften auf, haben jedoch ein höheres allergenes Potential. Auch Säuren werden oftmals als Konservierungsmittel eingesetzt, zum Beispiel Benzoesäure (Benzoic Acid), Essigsäure (DHA/Dehydroacetic Acid), Salicylsäure (Salicylic Acid) oder Zitronensäure (Citric Acid).
Das beliebteste Lösemittel neben Alkohol ist Wasser. Da dieses jedoch nicht alle Stoffe lösen kann werden daneben auch Lösungsmittel wie beispielsweise Essigester (Ethyl Acetate) verwendet.
Alternativen für Fett- und Wachsalkohole
Die rückfettenden, emulgierenden und texturverbessernden Eigenschaften der Fett- und Wachsalkohole können beispielsweise durch verschiedene Aminosäuretenside (Disodium/Sodium Cocoyl Glutamate), Kokos-Fettsäuren (Sucrose Cocoate), Xanthan Gum oder Emulgatoren wie Lecithin und Glyceryl Stearate ersetzt werden. Außerdem können verschiedene Fette und Öle wie zum Bespiel Maisöl (Zea May Oil) oder Neutralöl (Caprylic / Capric Triglyceride) eingesetzt werden.
Meine Erfahrungen mit Alkohol in Kosmetika
Ich persönliche habe bisher noch keine Unverträglichkeiten in Verbindung mit Alkoholen feststellen können und verwende deshalb weiterhin Produkte mit Alkohol. Auf Alcohol denat. verzichte ich allerdings durch die bei der Herstellung verwendeten Phthalate. Da denaturierter Alkohol in Naturkosmetik-Produkten sowieso nicht verwendet wird stellt das allerdings kein Problem dar. Da ich oftmals Unreinheiten habe werde ich aber vermehrt darauf achten, ob es einen Zusammenhang mit einem hohen Glycerinanteil im Produkt geben könnte, da dieses oftmals für unreine Haut verantwortlich gemacht wird. Auch Fettalkohole führen bei einigen Personen zu vermehrten Unreinheiten. Ich denke aber, dass jede Haut anders darauf reagiert, weshalb man diese Vermutungen nicht verallgemeinern sollte.
Wie steht ihr zu Alkohol in Kosmetika? Versucht ihr möglichst drauf zu verzichten oder achtet ihr nur darauf, dass Alkohol in geringerer Konzentration enthalten ist?
Vielen Dank noch an die Tatsachenbegeisterte für die tolle Infografik (: !
Übrigens habe ich hier auf Beautyjagd im Rahmen einer Mitmachserie meine Gesichtspflegeroutine vorgestellt.
Vielen Dank für den super informativen Beitrag! Die Grafik ist wirklich affeneinfach zu verstehen.
AntwortenLöschenFür mich persönlich ist Alkohol in Kosmetika auch kein Problem. In den meisten meiner Gesichtspflegeprodukte ist er enthalten und hat meine Haut weder ausgetrocknet noch irgendwie negativ reagieren lassen.
Liebe Grüße,
Nessie
Schön, wenn er dir gefallen hat (: . Genauso geht es mir auch damit. Da scheinen wir Glück zu haben x) ! Liebe Grüße.
LöschenMeine Haut scheint mit Alkohl auch klar zu kommen, da ich manchmal Unreinheiten bekomme, wenn ich Produkte mit viel Alkohol verwende, aber auch, wenn ich versuche auf Alkohol zu verzichten. Bei Glycerin bin ich mir aber noch nicht so sicher, ob meine Haut das mag. Ich werde mich mal nach Produkten ohne umsehen. Danke für die Informationen!
AntwortenLöschenLiebe Grüße :-)
Beim Glycerin muss ich auch vermehrt drauf achten, denn ich habe immer mal wieder Unreinheiten genau wie du. Zurzeit kommen die aber vermutlich von Sojaöl, was ich offensichtlich nicht so gut vertrage. Ich freue mich, wenn dir der Blogpost geholfen hat (: ...Liebe Grüße.
LöschenDas Problem bei Alkohol ist nicht immer sofort an der Oberfläche sichtbar. Bereits ab 3% Komzentration werden Zellen nachhaltig geschädigt und zum Beispiel auch daran gehindert, der Oxidation entgegen zu wirken. Daher altern sie dadurch viel schneller.
LöschenNa ja hier geht die Erbsenzählerei los - da muss man schon Biochemiker sein und Langzeitstudien durchführen zu dem Thema, die auch die verschiedenen Alkoholtypen wie noramle vergällten oder unvergällten Bioalokohol oder weingeist ethylalkohol in veriedenen Konzentrationen in großem Stil untersuchen und ich bin mir sehr sicher das es so eine Studie noch nicht gibt.
LöschenAußerdem heißt es auch Bioalkohol fördere die Penetration von Wirkstoffen in die Haut, da er in die Barriereschicht eindringt und dort die Löslichkeit für Wirkstoffe erhöht sowie antibakteriel, desinfizierend und durchblutungsfördernd wirke.
Ja, ich verzichte nach Möglichkeit auf Alkohol in Kosmetikprodukten. Ist im NK-Bereich nicht gerade einfach.
AntwortenLöschenAbgesehen von der Austrocknung, die ich bei meiner zu Trockenheit neigenden Haut spüre, sind das größere
Problem m.E. freie Radikale und Kollagenabbau - eben die Dinge, die man nicht spürt. Ich muss noch mal
nachschauen, aber ich meine irgendwo gelesen zu haben, dass das bei Tests bereits bei einer Konzentration
ab 3% (Alkohol Den.) passiert. Ich denke, dass ist aber auch vom Produkt abhängig; bei Duschgel finde Alkohol nicht ganz so schlimm, da das Produkt ja nicht auf der Haut verbleibt. Hinzu kommt Verdunstung. Aber wie gesagt; mit NK ist das so eine Sache und ich frage mich immer wieviel Alkohol man da kummuliert aufträgt. Und um welche Art Alkohol es sich handelt; Fettalkohol ist ja z.B. ein guter^^.
Ich finde es toll, dass Du noch mal auf das allergene Potential hinweist; ich finde, man liest da viel zu wenig drüber.
An der Grafik stört mich allerdings der Punkt "natürlich - chemisch". Ich weiß, dass diese Abgrenzung viele benutzen, aber ich finde sie extrem unlogisch. Ethanol hat die chemische Summenformel C2H6O ;)
Auf die einzelnen Arten des Alkohols gehe ich in diesem Blogpost auf hautTatsachen ein (: ...da unterscheide ich auch zwischen Fettalkohol etc.
LöschenNatürlich ist auch Alkohol ein chemischer Stoff (: ...aber ich denke die Tatsachenbegeisterte meinte damit eher die Möglichkeit anstelle von "chemischen" Parabenen mit dem eher "natürlichen" Stoff Alkohol zu konservieren. Alkohol denat. verwende ich gar nicht mehr und dieser findet sich ja glücklicherweise auch nicht in Naturkosmetik-Produkten (: ...wenn du den Artikel dazu noch findest kannst du ihn gern mal posten. Wären ja eine interessante Zusatzinfo (: ! Liebe Grüße.
Auf amerikanischen Seiten findet man eine andere Prozentangabe. Bereits ab 3% kann Alkohol Zellen nachhaltig schädigen. Paula Begoun schreibt zum Beispiel:
AntwortenLöschenSmall amounts of alcohol applied to skin cells in lab settings (about 3% alcohol, but keep in mind skin-care products contain amounts ranging from 5% to 60% or more) over the course of two days increased cell death by 26%. It also destroyed the substances in cells that reduce inflammation and defend against free radicals.
Da man selten bis nie die Information bekommt, wie viel Alkohol enthalten ist, weiß der Konsument ja eh nie, ob es jetzt 2 oder 20 sind. Ich versuche weitestgehend darauf zu verzichten, klappt nicht immer. Aber immer ist meine Erfahrung: steht es an den ersten 2-3 Stellen, trocknet meine Haut binnen weniger Tage aus. Ich gehe daher meist auf Nummer sicher. Aktuell nutze ich aber tatsächlich aus Neugierde ein Serum mit toller Hyaluronsäure, an 2. Stelle erstmal leider Alkohol. Werde den Hersteller anschreiben wegen der Menge.
Vielen Dank für die tolle Quelle (: ...es ist natürlich schwierig einen Inhaltsstoff zu bewerten, wenn er sichtbar erst mal keinen Effekt auf die Haut zu haben scheint. Und gerade im NK-Bereich findet man ja auch kaum ein Produkt ganz ohne Alkohol. Wenn du dir da ein paar Produkte zusammengesucht hast würden sich sicher viele Leute darüber freuen einen Blogpost über Produkte ganz ohne Alkohol zu lesen (: ! Ich wäre auch dafür, dass die Hersteller die Prozentangabe dazu auf den Verpackungen angeben müssen! So wüsste man gleich was Sache ist. Liebe Grüße.
LöschenJa nicht wahr? In den USA müssen Hersteller auch oft viel mehr angeben als hier. Aber gerade im NK Bereich gibt's zuminsest häufig Antworten auf Nachfragen, das sehe ich sehr positiv.
LöschenImmerhin. Da besteht dann immer die Möglichkeit direkt anzufragen (:
LöschenAlso bis jetzt habe ich noch nicht das Gefühl, dass mir Alkohol in NK Produkten was ausmacht bzw. meine Haut darauf irgendwie allergisch oder so reagiert.
AntwortenLöschenAllerdings bin ich durch das ganze Gerede darüber, dass Alkohol in NK Produkten nicht gut sein soll. Sehr verunssichtert. Und weiß garnicht mehr, welche Produkte ich überhaupt noch benutzen soll bzw. kann.
Das geht mir ähnlich wie dir (: ...theoretisch würden dann nicht mehr allzu viele Produkte übrig bleiben, wenn man komplett auf Alkohol in seinen Produkten verzichten möchte. Aber für die Hautpflege gibt es ja sehr viele Öle oder auch Ölmischungen, die ohne Alkohol auskommen. Da muss man nur sehen, welche Öle zum eigenen Hauttyp passen und ob man evtl. von einigen Ölen Unreinheiten bekommt. Liebe Grüße (:
LöschenHallo :)
AntwortenLöschenErsteinmal: Die Grafik ist richtig toll und fässt das ganze Thema super zusammen!
Deinen Beitrag finde ich sehr interessant und informativ. Habe deinen Blog erst gestern entdeckt und bin sehr begeistert. Besonders weil ich auch nach und nach meine Kosmetik und co. auf NK umstellen möchte. Versuche mich deshalb auch immer mehr mit Inhaltsstoffen auseinanderzusetzen...
Über das Thema Alkohol habe ich mir auch schon öfter Gedanken gemacht, besonders weil ich eine sehr trockene Haut habe und Angst, dass Alkohol es noch schlimmer macht. :( Vielleicht benutze ich auch einfach die falschen Produkte.
liebe Grüße,
Phine :)
Hallo Phine (:
LöschenVielen Dank. Die Auseinandersetzung mit den Inhaltsstoffen ist wirklich der erste Schritt, um seine Kosmetik umzustellen (: ...leider ist es am Anfang so schwierig durchzusehen, denn alle Inhaltsstoffe klingen irgendwie gleich x) ...bezüglich des Alkohols könntest du vermehrt drauf achten, indem du Produkte mit Alkohol und welche ohne benutzt und dann siehst, ob es Veränderungen gibt. Die neue Serie von kivvi "Pyrus Cydonia" zum Bespiel verzichtet in den Cremes ganz auf Alkohol und ist nicht ganz so teuer. Die Reinigung und der Toner enthalten nur ganz geringe Mengen Alkohol. Leider findet man Produkte ganz ohne Alkohol nur selten und dann sind sie meistens eher aus dem High End Bereich. Ich hoffe du findest bald heraus ob der Alkohol deine Haut zusätzlich austrocknet (: ...Liebe Grüße.
Ich habe bei mir gemerkt, das Alkohol in Kosmetikprodukten bei mir zu Hautrötungen führt. Deshalb brauche ich jetzt das Alverde Heilerde Gesichtstonic auf und auch das Logona Gesichtswasser Bio-Minze, weil die an zweiter Stelle Alcohol enthalten. Dann werde ich das Dr. Scheller Granatapfel Gesichtswasser benutzen, das enthält deutlich weniger Alkohol.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Nancy :)
Hallo Nancy, ich werde demnächst ein paar Blütenwässer/Hydrolate ausprobieren, die meist ohne Alkohol auskommen. Auch reines Rosenwasser zum Beispiel beinhaltet kein Alkohol, aber den Duft mag ich nicht so gern x) . Dr. Scheller (und besonders die Granatapfel-Reihe) mag ich sehr gern. Liebe Grüße.
LöschenToller Beitrag und schöne übersichtliche Grafik! :)
AntwortenLöschenGrob bin ich zu dem Thema eingelesen und deinem blog Gastbeitrag werde ich mich auch noch widmen. Die eine perfekte Pflege, die bei allen gleichperfekt hilft gibt es einfach noch nicht und ich finde es ein wenig bedenklich wie schnell sich Menschen immer auf einzelne Schlagzeilen und Studien schmeissen und das glauben bzw. liegt die Krux oft im Detail und dem Gesamtverhältnis die man als Laie eigentlich schwer verstehen kann - deswegen bin ich immer sehr vorsichtig...
Diese Panik die manche vor Alkohol schieben, besonders wenn es z.B. Bio-Weingeist in geringer Menge ist wirkt schon etwas übertrieben. Erinnert mich bei der konventionellen Kosmetik an den Umgang mit Silikonen in Haarprodukten. Es ist ein Unterschied ob ich mir billige nicht auswaschbare Silikone auf die Kopfhaut knalle oder mir lösliche in Form einer gutem Kur in die geschädigten Haarlängen gebe (die wenn sie mal kaputt sind so oder so nicht mehr zu "reparieren" sind da Haare kein lebendiges Gewebe sondern nichts anderes als longe Hornfäden sind die im wesentlichen aus Keratinbestehen).
Liebe Vee,
Löschenvielen Dank für deine Meinung zum Thema. Mir klingeln ja immer schon die Ohren beim Trend der "reizfreien Pflege"...für mich leider die Unworte 2016 x). Ich nutze bei meiner Haut zwar auch milde bzw. sehr minimalistisch zusammengesetzte Produkte, weil meine Haut seit der Akne sehr sensibel ist, aber deshalb verteufele ich nicht gleich alle Produkte die ich aufgrund der Zusammensetzung nicht nutzen kann/möchte. Jede Haut ist anders und es gibt genügend Frauen, die tolle Haut trotz ganz und gar nicht "reizfreier" Pflege haben. Für mich bedeutet reizfrei eher, dass MEINE Haut nicht reagiert und das muss nicht immer gleichbedeutet mit der allgemein bekannten Definition der "reizfreien Pflege" sein.
Und ich stimme dir voll und ganz zu: man muss immer das große Ganze betrachten, das Zusammenspile aller Inhaltsstoffe und das ist für den Laien (ohne tiefgründiges Fachwissen) kaum möglich denke ich.
Bei Silikonen spielt dagegen ja aber noch der Umweltgedanke eine Rolle.
Liebe Grüße (: .